Stilrichtungen und Formen

Klassifizierung nach Größe:

MAME oder SHOHIN, bis ca. 15 cm

Mit der Bezeichnung Mame sind die Kleinsten der Bonsais gemeint. Diese werden meistens aus Samen oder Stecklingen gezogen. Die kleinsten aller Bonsais sind trotz oder gerade wegen ihrer Winzigkeit meistens sehr reizvoll, brauchen aber in punkto Pflege sehr viel mehr Aufmerksamkeit als größere Bäumchen. Weil es mit den Jahren oft sehr schwierig wird sie in Mame-Größe zu halten, werden  diese häufig zu größeren Bonsais weiterentwickelt.

KO, 16 - 29 cm 

Kleine Bonsais, eine der üblichsten Größen. In dieser Größe lassen sich die Pflanzen Jahre und Jahrzehnte halten.

CHUI, 30 - 60 cm

In dieser Größe lassen sich fast alle Bonsais halten.

DAI, ab 60 cm

Größte Bonsaiklasse; diese Bäume werden oft in fast ausgewachsenem Zustand in der Natur gesammelt.

 

Klassifizierung nach Stil:

Aufrechte Form

Diese Bäumchen stehen aufrecht und im rechten Winkel in der Schale. Vorbild für diese Form ist die Mehrzahl der in der Natur vorkommenden Bäume. Man unterscheidet zwischen der streng aufrechten (formal) und der locker (frei) aufrechten Form. Das Pflanzgefäß ist flach, rechteckig, oval, achteckig oder rund.

Geneigte Form

Der Stamm ist gerade oder geschwungen und steht nach der Seite geneigt in der Schale. Das Pflanzgefäß ist flach, rechteckig oder oval.

Windgepeitschte Form

Ähnlich der geneigten Form, aber die Äste biegen sich alle nach der Seite in die der Stamm geneigt ist, als seien sie durch stetigen Wind in diese Richtung gezwungen worden. Die Schale sollte flach, rechteckig oder oval sein.

Kaskaden Form

Man unterscheidet zwischen Halb und Vollkaskaden. Stamm und Äste biegen sich seitlich über die Schale hinaus und wachsen nach unten. Bei Halbkaskaden reichen die unteren Äste höchstens bis zum Schalenboden, bei Vollkaskaden reichen sie meist weit über den Schalenboden hinaus. Bei der Schale ist darauf zu achten, dass sie hoch ist, zum optischen Gegengewicht und zur Betonung der ungewöhnlichen Form. 

Besenform 

Ein gerader Stamm, der sich in fächerförmig sich verzweigende Äste aufspaltet. Hauptgestaltungsmerkmal ist die fast kugelförmige Krone und ein schöner Wurzelansatz (sternförmig). Vorzugsweise  flache, runde Schalen.

Felsenform

Bei Gestaltungen mit Steinen sind die Möglichkeiten vielfältig. Der Baum kann aus einem Stein herauswachsen, an einem Felsen verankert sein oder auf einem Stein wachsen und diesen mit seinen Wurzeln umklammern. Als Pflanzgefäß ist jede flache, zum Felsen passende Schale geeignet.

Wurzelstammform

Hauptmerkmal sind bei dieser Form die ungewöhnlich geformten, freiliegenden Wurzeln, die oft weit über die Erde hinauf geführt werden. Die Schale sollte flach und in Größe und Form der Pflanze angepasst werden. Das Gefäß sollte die Wurzeln hervorheben.

 

 

 

 

 

 

                                                                              

Shohin Bonsai

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                               

Azalee, frei aufrecht (Peter Schardt)

 

                                                                           

Hainbuche, windgepeitschte Form (Ralf Jauernig)

 

 

                                                                        

 Azalee, Kaskade (Thomas Hofmann)

                                                                                 

 

                                                                             

Besenform (Ralf Jauernig)

                                                                        

                                                                       

                                                                       

Ch. Ulme auf Stein (Kränzle Stefan)